Die Idee für deinen ersten Onlinekurs steht und du machst dich sofort ans Werk, Texte und Videos zu produzieren. Aber wie werden deine Teilnehmer eigentlich Zugriff auf deine Inhalte bekommen?
Ein schicker Onlinekurs- oder Mitgliederbereich wäre toll.
Aber was kostet die Technik und traust du dir zu, alles alleine einzurichten?
Deine Kunden sollen sich gut zurechtfinden und echte WOW-Momente in deinen Kursen erleben können.
Aber braucht es dafür unbedingt teure Tools und Hightech oder kannst du auch mit einer Low-Budget-Variante ein gutes Kundenerlebnis schaffen?
Businessmentorin Stephanie Keller zeigt dir, wie du dir einen einfachen Budgetplan für deinen ersten Onlinekurs erstellst, sodass du gut planen kannst und dir die Kosten nicht über den Kopf wachsen.
Budgetplan für deinen ersten Onlinekurs:
So behältst du die Kosten im Auge!
#1 Wie sieht deine Kundenreise aus?
Bevor du dir Gedanken über Tools und Technik machst, solltest du sicherstellen, dass deine Kunden in deinen Kursen genau das bekommen, was sie brauchen.
Deine Kunden stehen vor einem bestimmten Problem und suchen in deinem Kurs nach der Lösung dafür.
Deine Aufgabe ist es nun, genau die Inhalte zu liefern, die dieses Problem lösen können. Durch passende Inhalte und zusätzlichen Service baust du Vertrauen auf.
Neben den Inhalten ist es für deinen Kunden zudem wichtig, dass er leicht Zugang zu den Inhalten bekommt.
Ein unübersichtlicher Hightech-Kursbereich, in dem sich deine Kunden verlaufen, wirkt eher abschreckend. Andererseits kann zu viel „manuelle Handarbeit“ deinen Arbeitsaufwand unverhältnismäßig in die Höhe treiben und viel Spielraum für Fehler bieten.
Auch das ist kein Pluspunkt für den Vertrauensaufbau.
Wie schaffst du es jetzt, ein positives Kundenerlebnis zu sichern, aber dabei deine Kosten trotzdem unter Kontrolle zu behalten?
Mein Tipp: Erstell dir einen Budgetplan! Welches Budget kannst bzw. möchtest du einsetzen, um deinen Kursbereich umzusetzen?
Auf Grundlage dieses Budgetplans kannst du dir ein geeignetes Kurssystem überlegen.
#2 Dein Budgetplan
Überlege dir als erstes, wie viel du für deinen Onlinekursbereich ausgeben kannst bzw. möchtest.
Die Höhe deines Budgets hängt von deinen aktuellen finanziellen Mitteln ab und davon, wie schnell sich die Kosten amortisieren, d.h. wie schnell du mit den Verkäufen deines Onlinekurses deine Kosten wieder decken kannst.
Diese Summe ist der Startpunkt für deinen Budgetplan.
Die Erstellung deines Onlinekurses
Der erste Kostenpunkt in deiner Budgetplanung ist die Erstellung deines Onlinekurses. Oft werden die Kosten für Hardware, wie Mikrofon oder Beleuchtung, und Software für die Videobearbeitung in der Kostenplanung des eigentlichen Onlinekurses übersehen.
Hast du mehrere Onlinekurse und kannst das Equipment immer wieder verwenden, kannst du die Anschaffungskosten natürlich auch auf mehrere Kurse verteilen.
Auch deine Arbeitszeit, die du für die Erstellung und die Nachbearbeitung der Kursinhalte benötigst, sollte einen Platz in deiner Kostenplanung finden.
Zugang zu deinen Inhalten
Als Nächstes überlege dir, wie deine Kunden Zugang zu deinen Inhalten bekommen sollen.
Auch hier hast du wieder mehrere Möglichkeiten, von vollautomatisiert bis hin zu viel manueller Handarbeit.
Versuche, den Zugang so einfach wie möglich zu gestalten und auch innerhalb des Kursbereiches für Überblick und leichte Navigation zu sorgen.
Unterscheide zwischen einmaligen und laufenden Kosten.
Es gibt viele Kurssysteme auf dem Markt, welche du vergleichen kannst. Wenn du von vorneherein weißt, was dir wichtig ist und was nicht, fällt dir das Vergleichen leichter.
Überlege dir auch, ob du dir die technische Umsetzung selbst zutraust oder ob du dir dafür Unterstützung holen möchtest.
Möchtest du den Kursbereich auf deiner eigenen Webseite verwalten oder lieber auf eine externe Plattform ausweichen?
Brauchst du für den technischen Kundenservice eventuell Unterstützung?
Auch diese Kosten solltest du mit einplanen.
Was passiert danach?
Überlege dir, was passieren soll, wenn ein Kunde den Kurs durchlaufen hat.
Soll für einen bestimmten Zeitraum Zugang gewährt werden, dann überlege, wie lange der Zugang bestehen soll und wie du sicherstellst, dass nach Ablauf des Zeitraums der Zugang für deinen Kunden gesperrt wird.
Möchtest du deine Mitglieder in einer Liste verwalten und die Zugänge händisch nach Ablauf des Buchungszeitraums sperren oder kommt hier ein Tool zum Einsatz, welches diese Aufgabe automatisiert übernimmt?
Wie viele Mitglieder musst du in deinen Kursen verwalten, bis die Kosten für deine Arbeitszeit höher werden, als die Kosten für ein Verwaltungstool?
Vielleicht möchtest du deinen Kunden auch ein Verlängerungsangebot zukommen lassen, bevor der Zugang gesperrt wird. Überlege dir, wann das Angebot versendet werden soll und wie du sicherstellen kannst, dass der Kunde das Angebot rechtzeitig erhält.
Low Budget oder High-Preis-Tools?
Dein Budgetplan hilft dir dabei, die Kosten von der Erstellung deines Onlinekurses, über das Onboarding neuer Kunden bis hin zum Zugang und der Dauer des Zugangs zu den Inhalten zu planen.
Wenn deine Planung fertig ist, dann gehe Posten für Posten durch und schreibe dir auf, welche Kosten anfallen.
Dabei planst du zunächst nach deinen Wünschen. Das bedeutet, du planst mit den Kosten für das Mikrofon, welches du gerne hättest, mit den Kosten für das Videoschnittprogramm, welches dir die Businesskollegin empfohlen hat und mit den Kosten für das Onlinekurstool, welches du gerne nutzen würdest.
Am Ende rechnest du alles zusammen. Liegt die Summe innerhalb deines Budgets, dann steht deinem Kursbereich nichts mehr Wege – leg los!
Fällt die Gesamtsumme höher aus, als dein Budget zulässt, dann schau dir die einzelnen Posten nochmal an und prüfe, wo du Kosten einsparen kannst.
Fallen für die Erstellung deines Kurses bereits hohe Kosten an, bleibt weniger für den eigentlichen Kursbereich.
Sparst du dir Kosten für die Technik, hast du eventuell Budget übrig für einen Dienstleister, der dich bei der Einrichtung des Kursbereichs unterstützen kann.
Mein Tipp: Stelle immer Kosten für den Dienstleister und Kosten für deine Arbeitszeit, wenn du alles selbst einrichtest, gegenüber.
Es ist sinnvoller, 300 € für einen Dienstleister auszugeben, als 8 Stunden selbst herumzuprobieren.
Auch Kosten für Automatisierungstools und deine Arbeitszeit solltest du immer vergleichen.
Gehe Schritt für Schritt
Bei der Prüfung der einzelnen Posten solltest du wirklich Posten für Posten betrachten.
Du musst nicht alle Kosten radikal kürzen oder gar ganz streichen. Spiele mit den einzelnen Positionen, suche nach alternativen Tools und schau, wie sich die Gesamtsumme im Verhältnis zu deinem gesetzten Budget verändert.
Hast du ein sehr niedriges Budget, kannst du z.B. mit einem passwortgeschützten Bereich auf deiner Webseite starten, wo du deinen Kunden die Inhalte bereitstellst.
Schau bei deinem gewünschten Kurstool, für welche Funktionen du bezahlst. Brauchst du integriertes E-Mail-Marketing, eine App für deine Kunden oder Platz für 100 verschiedene Kurse oder gibt es vielleicht ein alternatives Tool, mit weniger, aber durchaus ausreichenden Funktionen.
Kannst du bei Videoschnittprogramm am Anfang vielleicht mit der kostenfreien Version auskommen und muss es für den ersten Onlinekurs das Hightech-Mikrofon sein oder reicht vielleicht auch ein einfacheres Modell für eine ordentliche Tonqualität?
Wenn ich mit meinen Kunden eine Budgetplanung mache, dann suche ich immer nach Alternativen, die Kosten sparen, aber dennoch so nah wie möglich an die Vorstellung meiner Kunden herankommen.
Ich bevorzuge Tools, die mir viel Spielraum für Wachstum und Skalierbarkeit lassen. Die Tools sollten zwar von Anfang an einen gewissen Umfang an Funktionen mitliefern und nicht für jede kleinste Extrafunktion zusätzliche Kosten verursachen, ich möchte aber auch nicht für Funktionen bezahlen, die ich gar nicht nutze.
Du merkst: Die Suche nach dem passenden Tool ist gar nicht so einfach!
Daher gehe Schritt für Schritt und lege den Fokus auf die wirklich notwendigen Dinge. Mit zunehmenden Verkäufen und damit steigendem Umsatz kannst du deinen Kursbereich Stück für Stück optimieren und einzelne Posten anpassen.
Dein Onlinekurs steckt noch in den Kinderschuhen und du hast noch etwas Zeit, bis du einen Kursbereich brauchst? Perfekt! Lege dir ab sofort monatlich einen Betrag zur Seite und „spare“ dir auf diese Weise ein Polster an, welches du dann für die Umsetzung des Kursbereichs verwenden kannst.
Denke immer daran: Das Wichtigste ist, dass sich deine Kunden gut zurechtfinden und eine Lösung für ihr Problem bekommen!
Über die Autorin
Stephanie Keller unterstützt Solopreneure dabei, ihre Businesszahlen zu verstehen und dadurch ein profitables Unternehmen aufzubauen.
Neben einer digitalen und automatisierten Buchhaltung ist die Kostenplanung ein entscheidender Faktor, um langfristig zum gewünschten Unternehmergehalt zu gelangen. Statt radikaler Kürzungen sucht Stephanie mit ihren Kundinnen nach Alternativen für Tools und Technik und senkt durch effiziente Workflows nachhaltig die Kosten für die Arbeitszeit.
Du findest Stephanie über ihre Webseite und auf LinkedIn. Ihr Newsletter erscheint wöchentlich, hier kannst du dich anmelden.
Hol dir hier Stephanies Workbook, mit dem du Buchhaltung zur Nebensache machst.
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Toller Artikel … super Tipp immer die Kosten für die eigene Zeit ins Verhältnis mit DienstleisterInnen zu stellen. Denn es heißt ja immer: “Willst du mehr Zeit investieren oder mehr Geld?”
Lieben Dank, das freut mich, dass dir der Artikel gefällt! Die (internen) Kosten für die eigene Arbeitszeit werden so oft unterschätzt oder vergessen, weil wir sie nicht so richtig in Zahlen in unserer Buchhaltung finden können. Deswegen sehe ich mein Unternehmergehalt inzwischen ja als die “Monatsabrechnung an mein eigenes Business” ;)