Sicherheit – langweilig, aber notwendig!

Ein Gastbeitrag von Technikelfe Sara Menzel-Berger

Die erste Frage, die mich bei der Sicherheit von Onlinekursen immer erreicht ist: „Wie schütze ich mein PDF, damit es nicht weitergegeben werden kann?”

Meine Antwort darauf ist immer: „Es gibt viel wichtigere Dinge, die die Sicherheit deines Onlinekurses betreffen. Mit dem Schützen von PDFs legst du nur deinen Käuferinnen und Käufern Steine in den Weg, was mühsam und ärgerlich für deine Kundinnen und Kunden ist. Mach besser sinnvolle Dinge.”

Was diese wirklich sinnvollen Dinge sind, stelle ich dir in diesem Artikel vor. Somit wird dein Onlinekurs zum positiven Erlebnis für deine Kundinnen und Kunden und nicht zum Wut-Drama.

So machst du deinen Onlinekurs sicher

#1 Ein verlässlicher Hoster für deine Onlinekurse

Ein verlässlicher Hoster für deine Onlinekurs-Plattform ist aus vielen Gründen wichtig. Hier die meine Top 5 für dich:

Verfügbarkeit

Ein guter Hoster sorgt dafür, dass deine Onlinekurse rund um die Uhr erreichbar sind. Ausfälle können Besucher abschrecken und zu Umsatzeinbußen führen. Außerdem ist es sehr mühsam, wenn deine Plattform immer wieder ausfällt und du diverse Supportanfragen bearbeiten musst, nur weil die Plattform nicht erreichbar ist.

Geschwindigkeit

Die Ladegeschwindigkeit der Webseite beeinflusst das Nutzererlebnis und ist ein wichtiger Faktor, damit deine Kurse schnell abgerufen werden können. Je länger eine Nutzer*in warten muss, desto lästiger für sie und sie wird frustriert werden. Deshalb ist es nicht nur in ihrem Sinn, dass du eine schnelle Infrastruktur hast, sondern auch in deinem Sinn. Du willst nämlich auch hier Supportanfragen vermeiden.

Support (mein wichtigstes Kriterium)

Bei technischen Problemen ist ein zuverlässiger Kundensupport entscheidend. Ein guter Hoster bietet schnellen und kompetenten Support, der bei der Lösung von Problemen hilft. Wenn du bei einem Hoster 7 Tage warten musst, bis du eine Antwort (und dann vielleicht noch eine Standard-Hilfsartikel-Antwort) bekommst, wirst du schnell merken, dass du auf das falsche Pferd gesetzt hast. Ich schätze Hoster, die auch am Wochenende innerhalb von maximal 6 Stunden antworten.

Backups

Regelmäßige Backups sind wichtig, um Datenverluste zu vermeiden. Ein verlässlicher Hoster bietet automatische Backups und einfache Wiederherstellungsoptionen an. Leider bieten die wenigsten Hoster solch einen Service im Grundpaket an.

Skalierbarkeit

Ein guter Hoster ermöglicht es dir, die Ressourcen deiner Webseite bei Bedarf einfach zu erweitern, sei es durch mehr Speicherplatz, höhere Bandbreite oder zusätzliche Serverkapazitäten. Das ist für dich vor allem dann wichtig, wenn du einen großen Launch vor dir hast und viele Menschen gleichzeitig auf deine Kursplattform zugreifen werden.

Hoster-Empfehlung

Meine Hoster-Empfehlung, wenn du mit einer eigenen Kursplattform auf Basis von WordPress arbeiten möchtest, ist all-inkl*.

Den einzigen Punkt aus der obigen Liste, den all-inkl. NICHT erfüllt, sind die automatisierten Backups. Das musst du über deine Kursplattform oder über einen Drittdienstleister abdecken. Dafür ist das Preis-Leistungsverhältnis der Hammer. Falls dir automatisierte Hoster-Backups wichtig sind, dann kann ich dir Raidboxes empfehlen. Dafür musst du dann aber tiefer in die Tasche greifen.

Eine Anmerkung am Rande: Versuch es gleich gar nicht, mit einem Hoster wie Strato oder 1&1/Ionos eine Kursplattform auf die Beine zu stellen. Das wird nicht gut funktionieren.

Falls du deinen Kursbereich nicht auf der Basis von WordPress erstellen möchtest, sondern auf der Suche nach einem externen Anbieter für deine Kursplattform bist, kann ich dir Mentortools empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist dort wirklich großartig (Stand: Mai 2024).

# 2 Das SSL-Zertifikat

Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Daten, die zwischen dem Browser deiner Nutzerinnen und Nutzer und dem Server deiner Kursplattform übertragen werden. Das schützt sensible Informationen wie Passwörter, Kreditkartendaten und persönliche Daten vor unbefugtem Zugriff.

Weiters brauchst du diese Verschlüsselung aus folgenden Gründen:

  1. Vertrauen:
    Wenn eine Webseite ein SSL-Zertifikat hat, zeigt der Browser ein Schloss-Symbol in der Adressleiste an. Dies signalisiert den Nutzern, dass die Verbindung sicher ist. Webseiten ohne SSL-Zertifikat werden oft als unsicher markiert, was das Vertrauen der Nutzer beeinträchtigen kann.
  2. Datenschutz:
    SSL hilft, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, indem es verhindert, dass Dritte die übertragenen Daten abfangen und lesen können.
  3. Integrität der Daten:
    SSL stellt sicher, dass die übertragenen Daten nicht während der Übertragung verändert oder manipuliert werden können.

Achte also bei der Wahl deines Hosters oder deiner externen Plattform darauf, dass SSL-Zertifikate bzw. eine verschlüsselte Verbindung möglich sind.
Sonst bekommen deine Kunden schnell solch einen Fehler angezeigt – und das will niemand!

#3 Starke Passwörter

Starke, einzigartige Passwörter sind nicht nur für deine Admins im Mitgliederbereich ein Muss, sondern für alle Accounts, die du hast.

Wie schnell ein Passwort geknackt werden kann, hängt hauptsächlich davon ab, wie viele Zeichen es hat. Generell gilt die Regel, je länger ein Passwort, desto geringer ist die Gefahr, dass es entschlüsselt wird.

Warum ist ein starkes Passwort wichtig?

  1. Sicherheit:
    Schwache Passwörter können leicht erraten oder durch Brute-Force-Angriffe von Bots geknackt werden. Ein starkes Passwort erhöht die Sicherheit deiner Konten erheblich.
  2. Schutz vor Datenverlust:
    Wenn jemand dein Passwort herausfindet, kann er Zugang zu sensiblen Informationen wie persönlichen Daten, finanziellen Daten oder beruflichen Informationen erhalten. Ein starkes Passwort schützt diese Daten. Bei Mitgliederbereichen ist es sogar noch eine Stufe gefährlicher, weil sie nicht nur auf deine eigenen Daten zugreifen können, sondern z. B. mit deinem Admin-Benutzer alle Kunden-Daten einsehen und downloaden bzw. weiterverwenden können. Bestimmt willst du nicht, dass die Nutzerinnen deines Mitgliederbereichs plötzlich in fremden Maillisten landen, Spam-E-Mails bekommen oder Phishing-Angriffen ausgesetzt sind, oder?
  3. Vermeidung von Identitätsdiebstahl:
    Mit einem schwachen Passwort riskierst du, dass Kriminelle deine Identität – oder auch die Identität deiner Mitglieder – stehlen und in deinem Namen schädliche Handlungen durchführen.

Tipp für ein starkes Passwort:

Ein sicheres Passwort hat mehr als 16 Zeichen. Wenn du diese Grundregel beachtest, dann bist du in Zukunft schon mal sehr viel sicherer unterwegs.

Nimm KEIN Passwort, das Namen und Daten von dir, deinen Bekannten oder Freunden enthält. Und nein, auch das Geburtsdatum deines Onkels, deiner Lebensgefährtin, deines Schwagers, der Name deiner Katze, deiner Mutter oder deine alte Telefonnummer sind KEIN sicheres Passwort.

Am besten ist ein vollständiger (sinnloser, aber leicht zu merkender) Satz inkl. Leerzeichen und Punkt dahinter z. B. „Mein alter Hund war heute verwirrt und frass Katzenfutter.” 58 Zeichen, die du dir wirklich ganz einfach merken kannst, oder?
Und nein, ich verwende dieses Passwort nicht und ich habe weder einen Hund noch eine Katze … Aber es ist ein zusammengebastelter Satz, den ich mir leicht merken könnte.

Arbeitest du mit WordPress, kannst du über ein Plugin wie Wordfence sicherstellen, dass alle deine Admins ein starkes Passwort und auch eine 2-Faktor-Authentifizierung verwenden müssen.

Ein guter Weg, starke Passwörter zu verwalten, ist die Verwendung eines Passwort-Managers, der sichere Passwörter generiert und speichert. Als Passwort-Manager kann ich dir Bitwarden empfehlen.

#4 Software-Updates

Updates der Plattformen sind wichtig, damit Sicherheitslücken behoben werden. Natürlich können durch Updates auch neue Funktionen zur Verfügung gestellt werden, aber in erster Linie geht es um Sicherheit. Denn bestimmt willst du nicht, dass Hacker über eine Hintertür in deinen Mitgliederbereich kommen oder?

Achte deshalb darauf, dass die Plattform, auf der du deinen Kursbereich erstellst, regelmäßig Updates anbietet und durchführt.

#5 Backups

Regelmäßige Sicherungen bewahren dich vor einer Menge Ärger. Willst oder hast du einen Kursbereich auf Basis von WordPress, empfehle ich dir eine tägliche Sicherung von allen Daten.

Verwendest du eine externe Kursplattform solltest du mindestens monatlich eine Sicherung aller Nutzer- und auch aller Inhaltsdaten (Videos, Texte, Bilder, etc.) machen. Besser ist hier wöchentlich.

Denn jedes System kann mal ein Problem haben oder im schlimmsten Fall von einem auf den anderen Tag nicht mehr erreichbar sein. Gerade bei externen Systemen kann es auch vorkommen, dass – falls deine Kreditkarte nicht funktioniert oder von deinem Konto kurzzeitig nicht abgebucht werden kann – dein Account gesperrt wird.

Grundsätzlich haben hier viele Anbieter Spielräume. Da ich aber auch schon externe Plattformen kennengelernt habe, die von einem auf den anderen Tag vom Markt verschwunden waren – ohne Vorwarnung – bin ich hier besonders vorsichtig und achte darauf, nicht auf die neuesten Plattformen zu setzen nur weil sie günstig sind, sondern auf etablierte Partnerinnen und Partner zu achten, die verlässlich sind.

#6 Datenschutz und Cookies

Datenschutz ist spätestens seit der DSGVO jedem von uns Online-Unternehmerinnen ein Begriff. Auch in deinem Kursbereich musst du darauf achten, den Datenschutz einzuhalten.

Die nachfolgenden Tipps sind selbstverständlich KEINE Rechtsberatung, sondern Erfahrungen aus meiner täglichen Praxis als Technikerin. Für eine Rechtsberatung ziehe bitte die Anwältin deines Vertrauens hinzu.

Datenschutzerklärung

Wie jede Webseite braucht auch deine Kursplattform ein Impressum und eine Datenschutzerklärung. Die Datenschutzerklärung muss auf die technischen Komponenten deines Kursbereichs abgestimmt sein.

Tracking

Auch in deinem Mitgliederbereich kannst du selbstverständlich ein Tracking wie beispielsweise Google Analytics 4 oder Matomo laufen lassen. Beachte dabei aber, wie du diese Tools einbaust, sodass sie mit dem Datenschutz harmonieren.

Cookie-Banner

Verwendest du Cookies (kleine Textschnipsel, die Informationen über deine Nutzerinnen und Nutzer sammeln und speichern) dann musst du auch auf deiner Kursplattform einen Cookie-Banner anwenden.

Falls du mit WordPress arbeitest, kann ich dir Borlabs Cookie* und den Real Cookie Banner* empfehlen. Beides sind sehr gute Plugins, die dir helfen, dieses Thema abzuhaken.

#7 Sichere und verlässliche Zahlungsabwicklung

Systemausfälle, gesperrte Kreditkarten von Kundinnen oder unsichere Zahlungsabwicklung brauchst du in deinem Business keinesfalls. Achte deshalb darauf, dass die Anbieter, die du für den Verkauf verwendest, nicht nur seriös sind, sondern deine Kunden auch gut damit klarkommen.

Folgende Vorteile hat eine sichere Zahlungsabwicklung für deine Kunden und somit für dein Business:

  1. Schutz vor Betrug
    Sichere Zahlungsabwicklungen verhindern, dass Betrüger auf Kreditkarteninformationen oder Bankdaten zugreifen und diese missbrauchen.
  2. Vertrauen der Kunden
    Kunden sind eher bereit, bei einem Unternehmen einzukaufen, dem sie vertrauen können. Ein sicheres Zahlungssystem stärkt dieses Vertrauen.
  3. Rechtliche Anforderungen
    Viele Länder haben strenge Vorschriften zum Schutz von Zahlungsinformationen. Unternehmen müssen diese einhalten, um Strafen und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
  4. Finanzielle Sicherheit
    Unsichere Zahlungsabwicklungen können zu finanziellen Verlusten sowohl für das Unternehmen als auch den Kunden führen.
  5. Reputation des Unternehmens
    Ein Sicherheitsvorfall kann das Ansehen deines Unternehmens ziemlich in Mitleidenschaft ziehen und langfristig zu einem Verlust von Kunden führen.
  6. Datenintegrität
    Ein sicheres System gewährleistet, dass Transaktionsdaten korrekt und unverändert bleiben.
  7. Compliance mit Standards
    Die Einhaltung von Standards wie PCI-DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) ist für viele Unternehmen erforderlich, um Kreditkartenzahlungen akzeptieren zu dürfen.

Diese Gründe zeigen, warum es unerlässlich ist, ein sicheres Zahlungssystem zu implementieren und kontinuierlich zu überwachen.

Wenn du einen Reseller verwenden möchtest, dann kann ich dir Digistore24 und CopeCart* empfehlen. Beide Systeme sind sehr verlässlich, bieten mehrere sichere Zahlungsmethoden an und halten dir rechtliche Probleme mit der Umsatzsteuer vom Hals.

Möchtest du keinen Reseller verwenden, dann hast du die Möglichkeit, PayPal, Stripe, ThriveCart* oder andere Plattformen zu nutzen, damit deine Zahlungen sicher abgewickelt werden können.

Das Wichtigste ist, dass deine Kundinnen und Kunden dem Zahlungssystem vertrauen und es anwenden können.

#8 Urheberrechte beachten

Eigentlich sollte es jedem klar sein, dass man fremde Inhalte nicht verwendet. Trotzdem passiert es immer wieder, dass ungefragt Inhalte von Dritten in Onlinekursen verwendet werden. Dies solltest du auf alle Fälle vermeiden, da es rechtliche Konsequenzen haben kann, wenn jemand entdeckt, dass du Inhalte klaust.

Anders verhält es sich beim Einbetten von Inhalten. Was ist aber der Unterschied zwischen Klauen und Einbetten?

Einbetten/Einbinden von Inhalten vs. Klauen

Wenn du auf deiner Webseite Inhalte einbettest, dann bleibt der Bezug zur originalen Quelle komplett erhalten. Das bedeutet, dass die Quelle klar erkennbar ist, bezeichnet bleibt und das Urheberrecht nicht verletzt wird.

Bei YouTube-Videos ist das beispielsweise der Fall, wenn du den Teilen-Link verwendest. Das Urheberrecht und die Möglichkeit, das Video zu löschen, verbleiben beim ursprünglichen Hersteller. Weiters kann auch die Quelle des Videos nachvollzogen werden, da man das Video auch direkt auf YouTube ansehen kann und somit der Originalhersteller sichtbar bzw. auffindbar ist.

Würdest du das fremde Video herunterladen von YouTube und dann ohne Herstellerangabe in deinen Kursbereich einbinden, gäbe es Probleme. Denn in solch einem Fall gibst du das Video als dein eigenes aus. Das ist klauen. Viele Plattformen schützen sich da übrigens ohnehin und sperren dich im Zweifelsfall, wenn sie bemerken, dass du Inhalte hochlädst, die nicht dir gehören. Du kannst also nicht nur Probleme mit dem Urheberrecht bekommen, sondern es kann auch sein, dass dich ein Anbieter rauswirft.

#9 Moderation von Inhalten

Kommentare und Forenbeiträge moderieren

Als Anbieter von Kursen hast du eine Verantwortung für die Inhalte, die auf der Plattform angezeigt werden. Wenn du Kommentarfunktionen oder Foren anbietest, kommt es selten – aber hin und wieder doch – vor, dass es zu Kommentaren oder Beiträgen kommt, die andere verletzen, sie beschimpfen oder sonstwie unangenehm sind.

Deshalb moderiere ich Kommentare und gebe sie händisch frei. Das hat den Vorteil, dass ich auch gleich darauf antworten kann, falls eine Frage gestellt wird.

Natürlich kommt es auf die Größe deiner Plattform an, wie du das handhaben möchtest. Viele Plattformen bieten auch die Möglichkeit, Kommentare oder Posts mit bestimmten Wörtern einfach zu sperren und nicht freizugeben. Solche Funktionen kannst du nutzen, damit deine Inhalte frei von Themen bleiben, die auf deiner Kursplattform nichts zu suchen haben.

Kritische oder negative Bewertungen und Kommentare sind übrigens etwas anderes als Kommentare, die die Sittlichkeit verletzen. Letzteres solltest du meiner Ansicht nach immer löschen. Aus ersterem – also Kritik und Verbesserungsvorschlägen – hingegen, kann man lernen und die Qualität der eigenen Plattform und der Online-Kurse erhöhen.

#10 Zugriffsrechte

Nein, nicht alle Menschen brauchen einen Admin-Account, um auf deiner Kursplattform zu arbeiten. Wenn deine Assistentin nur Texte eingepflegt, dann reicht eine Autorenberechtigung für sie völlig aus. Du musst keinen Admin vergeben, der nur allerlei Gefahren birgt. Denn mit Admins kann man allerlei Unfug anstellen (Dinge löschen, die nicht gelöscht werden sollen, ist hier nur ein Beispiel; von Passwort-Hacks will man hier gar nicht reden).

Und ein NO-GO ist übrigens auch, dass du dir mit deiner Technikerin, deiner virtuellen Assistentin oder anderen Mitarbeitern von dir ein Passwort für einen einzigen Benutzer teilst.

Die (technische) Voraussetzung, die du also von Anfang an beachten solltest, wenn du eine Kursplattform auswählst, ist, dass sie eine Nutzerverwaltung mitbringt. Mach um Systeme, die keine Benutzerverwaltung anbieten, einen großen Bogen.

WordPress kann das übrigens direkt in den Grundfunktionen.

#11 2-Faktor-Authentifizierung für Admin-Accounts

Nicht nur die Zugriffsrechte richtig zu verteilen, schützt deinen Kursbereich, sondern auch eine 2-Faktor-Authentifizierung (2FA). Du solltest sie unbedingt einrichten und einen großen Bogen um Systeme machen, die keine 2FA anbieten.

Warum ist eine 2-Faktor-Authentifizierung für deine Admin-Accounts sinnvoll?

  1. Erhöhte Sicherheit:
    Durch die Kombination von zwei verschiedenen Authentifizierungsfaktoren (z.B. Passwort und SMS-Code) wird das Risiko eines unerlaubten Zugriffs erheblich reduziert. Du bekommst im Regelfall eine Benachrichtigung, wenn sich jemand versucht, in dein Konto einzuloggen.
  2. Schutz vor Phishing:
    Selbst wenn ein Hacker das Passwort stiehlt, benötigt er immer noch den zweiten Faktor, um Zugriff zu erhalten. Somit ist das Passwort in solch einem Fall wertlos.
  3. Verhinderung von Brute-Force-Angriffen:
    2FA macht Brute-Force-Angriffe nahezu unmöglich, da der Angreifer nicht nur das Passwort, sondern auch den zweiten Authentifizierungsfaktor herausfinden muss.Gut zu wissen: Ein Brute-Force-Angriff ist wie ein Räuber, der versucht, das Schloss einer Tür zu knacken, indem er alle möglichen Schlüssel ausprobiert. Statt Schlüssel benutzt der Angreifer auf deiner Webseite oder deiner Kursplattform viele verschiedene Passwörter, um in einen Computer oder ein Online-Konto zu gelangen. Er probiert so lange, bis er das richtige Passwort findet und hineinkommt. Du solltest also auch hier KEINESFALLS ein Passwort verwenden, das du schon auf einer anderen Plattform verwendest.
  4. Verantwortlichkeit:
    Admin-Accounts haben oft weitreichende Berechtigungen. Eine 2FA stellt sicher, dass nur Personen diese Konten nutzen können, die wirklich die Berechtigung dafür haben.

Die 2-Faktor-Authentifizierung bietet also einen zusätzlichen Schutzschild gegen viele gängige Angriffsarten und hilft, die Integrität und Sicherheit deines Kursbereichs zu wahren.

Und ja, ich höre dich schon seufzen: „Hier auch noch, das ist doch immer so lästig.”
Ja, es mag lästig und aufwändig sein. Aber glaub mir: Aller Aufwand ist besser, als gehackt zu werden!

#12 Wie verwalte ich Videos sinnvoll und sicher?

Videos sind ein wunderbares Mittel, um dich zu zeigen, deinen Online-Kurs lebendig zu gestalten und Vertrauen zu deinen Teilnehmenden aufzubauen. Du kannst sie natürlich nicht nur für die Begrüßung in deinem Onlinekurs nutzen, sondern kannst Inhalte vermitteln oder sie auch für dein Marketing verwenden.

Für Videos brauchst du allerdings immer einen Videohoster.

Es gibt verschiedenste Video-Plattformen, die man einsetzen kann, um Videos in Online-Kursen zur Verfügung zu stellen. Drei bekannte Plattformen sind YouTube, Vimeo und Sproutvideo. Jede dieser Plattformen hat ihren eigenen Charme, aber auch ihre Nachteile.

YouTube

YouTube ist die einfachste Variante, um mit Videos zu starten. Du kannst dir dort kostenlos einen Kanal anlegen und die Videos so einstellen, dass sie nur über einen speziellen Link erreichbar sind. Der Nachteil ist, dass du Werbung nicht kontrollieren kannst und auch, dass Leute den Link des Videos, wenn sie ihn mal kennen, sehr einfach weitergeben können.

Pro-Tipp: Ich setze YouTube dann ein, wenn ich Reichweite generieren will. Am besten passt das für mich im Marketing. Für Onlinekurs-Videos ist es mir mittlerweile zu unprofessionell.

Vorteile:

  • Kostenlos

Nachteile:

  • Werbung
  • Jeder kann auf die Videos zugreifen, sobald sie die URL haben
  • Man kann nicht steuern, welche Videos am Endbildschirm (also wenn das Video zu Ende ist) angezeigt werden

Vimeo

Vimeo* ist eine Plattform, mit der du die Schutzeinstellungen deiner Videos sehr gut verwalten kannst und viele Möglichkeiten hast, Statistiken auszuwerten. Des Weiteren kannst du deine Videos in Ordner zusammenfassen, was es sehr leicht macht, sie wiederzufinden.

Pro-Tipp: Beschrifte jedes Video direkt nach dem Hochladen sinnvoll, damit du es auch in einem Jahr wiederfindest. Das gleiche gilt für die Ordner.

Vorteile:

  • Ordnerstruktur: Videos können in Ordner sortiert werden
  • Ausführliche Statistiken
  • Nutzerverwaltung (Teamfunktion)
  • Schutzeinstellungen (auf welchen Webseiten dürfen Videos eingebunden werden, was wird am Schluss eines Videos angezeigt, ect.)

Nachteile:

  • Kostenintensiver

Sproutvideo

Sproutvideo* ist eine gute Alternative zu YouTube, um zu starten. Für 10$ pro Monat ist es gut bezahlbar und bietet alle Funktionen, die man am Anfang braucht. Die Plattform ist übersichtlich und verständlich und du kannst sofort damit anfangen Videos hochzuladen. Du hast verschiedene Einstellungen, wie du dein Video ausliefern kannst – beispielsweise passwortgeschützt oder mit einem Call-to-action im Video.

Vorteile:

  • Am Anfang sehr günstig
  • Einfach zum Starten
  • Sondereinstellungen (Passwortschutz, Call-to-action, Download, …)

Nachteile:

  • Wird automatisch nach Traffic abgerechnet, was teuer werden kann, wenn man schnell wächst oder plötzlich viele Videozugriffe stattfinden.

#13 Herunterladbare Medien z.B. PDFs kopiersicher machen?

„Investiere deine Zeit anders.” Das ist immer mein Statement, wenn jemand mir diese Frage stellt.

Warum? Weil du es mit jeder Schutzfunktion deinen Käuferinnen und Käufern schwerer machst, deine Sachen zu benutzen. Wenn jemand kopieren möchte, dann klappt das auch immer irgendwie.

Wenn jemand deine Inhalte klauen will, dann findet sich eine Lösung dafür – egal wie gut der Schutz ist.

Videos kann man abfilmen, PDFs kann man fotografieren und die Texte dann auslesen, Texte kann man mit Copy-Paste einfach übernehmen. Mit KI ist an dieser Stelle vieles noch leichter geworden.

Mach dir also lieber die Arbeit deine Käufer zu betreuen und richte deine Aufmerksamkeit auf die Faktoren, die dir Kundinnen bringen. Verschwende deine Zeit nicht mit unnötigen Schutzmaßnahmen, die dich Zeit und somit Geld kosten und deine Kunden blockieren oder im schlimmsten Fall sogar ärgern.

#14 Dein Plan, falls doch mal etwas schief gehen sollte

Einen Notfallplan zu haben, gehört im Online-Business zu deinen Grundaufgaben. Nicht nur falls du gehackt wirst, brauchst du einen Plan, sondern auch dann, falls deine Plattform mal eine weiße Seite zeigen sollte.

Definiere also von vornherein, wie du vorgehen wirst, falls solche Notfälle eintreten sollten und speichere dir diesen Plan so ab, dass du ihn auch im größten Stressmoment wiederfindest. In meinem Fall finde ich alles in meinem To-Do-Management und „Digital Brain” ClickUp wieder. Dort kann ich nicht nur mit Schlagwörtern arbeiten, sondern die Volltextsuche gibt mir alle Ergebnisse, die ich brauche.

Über die Autorin:

Sara Menzel-Berger ist die Gründerin von Technikelfe.

Gemeinsam mit ihrem Team erschafft sie nicht nur nur Mitgliederbereiche für dich, sondern auch Webseiten, Freebie-Abläufe, Verkaufsstrecken und vieles mehr.

Das Ziel von Technikelfe ist es, Menschen zu befähigen, selbstverständlich mit Technik umzugehen, damit sie ihre Projekte selbstbewusst umsetzen und so ihren Kund*innen zu einem glücklicheren Leben verhelfen können. Deshalb gibt es nicht nur 1:1-Dienstleitungen, sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe, wenn du punktuell Hilfe bei WordPress, Digistore24, ActiveCampaign, ect. brauchst.

Mit * markierte Links sind Affiliate-Links

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2 Comments

  1. Ludwig 12. September 2024 at 07:57 - Reply

    Danke für die guten Punkte, einiges gelernt. Die WordPress Sicherheit habe ich erhöht 👌

    • Sara Menzel-Berger 12. September 2024 at 10:26 - Reply

      Hi Ludwig,
      das freut mich sehr, dass dir mein Artikel dabei helfen konnte!
      Herzlichst,
      Sara

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