Damit dir das Feedback deiner Onlinekurs-Teilnehmer auch wirklich was bringt, musst du ihnen entsprechende Fragen stellen. Ein „Ja, war eh super“ hilft dir nämlich weder weiter, noch macht es deinen Kurs besser.

„Ich will aber nicht nerven und außerdem weiß ich nicht, was ich da überhaupt fragen soll“, ist dein erster Impuls?

Keine Sorge: Wenn Menschen ehrliches Interesse an ihrer Meinung spüren, helfen sie gerne und teilen bereitwillig ihre Erfahrungen!

Texterin Susanne Lohs zeigt dir, welche Fragen du in Textform stellen kannst, um aussagekräftiges Feedback für deinen Onlinekurs zu bekommen, und wie vielfältig du es nutzen kannst (Spoiler: Nicht nur, um deinen Kurs zu optimieren!)

Fragen stellen in Textform: So holst du wertvolles Feedback für deinen Onlinekurs ein

Das Fragestellen fällt dir leichter, wenn du vorher für dich klar hast, wofür du das Feedback nutzen möchtest.

Welches Ziel verfolgst du mit dem Einholen von Feedback?

Ziele können sein:

  • Zielgruppe besser kennenlernen und mehr über ihre Bedürfnisse erfahren
  • deinen Kurs optimieren (inhaltlich, strukturell, vom Ablauf her, aufs Format bezogen …)
  • Kundenstimmen für dein Marketing generieren (in diesem Beitrag erfährst du, wie du automatisiert Testimonials sammeln kannst)
  • Folgeangebote oder gänzlich neue Produkte entwickeln
  • O-Töne sammeln, die du für die Texte auf deiner Salespage verwenden kannst
  • und viele andere mehr

Je mehr Klarheit du darüber hast, welches Ziel du mit dem Einholen von Feedback anstrebst, desto bessere und konkretere Fragen kannst du deinen Onlinekurs-Teilnehmern stellen.

In der Realität vermischen sich die Ziele meist. Wenn du beispielsweise mithilfe des Feedbacks in erster Linie deinen Onlinekurs verbessern möchtest, kann sich trotzdem eine Kundenstimme für deine Website (immer Einverständnis zur Veröffentlichung einholen!) daraus ergeben und O-Töne, die du in deine Texte einarbeiten kannst.

Außerdem lernst du durch Feedback immer auch automatisch deine Zielgruppe besser kennen und kannst damit die Kundenbindung drastisch erhöhen (mehr zum Thema findest du in diesem Beitrag: Emotionale Kundenbindung beginnt schon lange VOR dem Kauf)

Wann, wie und wo du deine Feedback-Fragen stellen kannst

Das hängt jeweils von Länge, Umfang und Dauer deines Onlinekurses ab.

Ist dein Kurs sehr umfangreich und die Module werden beispielsweise im Wochenrhythmus ausgeliefert, ist es sinnvoll, nach jedem Modul Feedback einzuholen.

Bei einem eher kleinen Onlinekurs, der in wenigen Stunden absolviert werden kann, bittest du hingegen nur einmal am Ende um Feedback.

Grundsätzlich gilt: Je unmittelbarer nach Durchlaufen des Kurses oder einzelner Module du um Feedback bittest, desto besser! Dann sind die Eindrücke bei den Teilnehmern nämlich noch ganz frisch.

Ob du dafür …

  • digitale Fragebögen und Formulare wie Google-Forms, Typeform oder Survey Monkey nutzt,
  • automatisiert E-Mails verschickst,
  • Pop-ups innerhalb des Kurses nutzt,
  • kurze Fragen am Ende jeder Lektion oder jedes Moduls stellst,
  • live Feedback-Runden abhältst oder
  • regelmäßig Posts in einer begleitenden Facebook-Gruppe veröffentlichst,

ist Geschmackssache und hängt auch von den Vorlieben deiner Zielgruppe ab.

Nicht jeder will gerne öffentlich vor anderen Feedback geben, sondern bevorzugt den intimen Rahmen von Fragebögen oder E-Mails.

Lass uns jetzt zum praktischen Teil kommen: dem Fragestellen in Textform.

Sei dir bewusst: Die Art und Weise, WIE du Fragen stellst, hat erheblichen Einfluss darauf, welche Art von Feedback du erhältst und wie brauchbar das für deinen Onlinekurs ist.

Geschlossene (Suggestiv-)Fragen vs. offene Fragen

Angenommen, du willst Feedback zur Klarheit der Lernziele in deinem Onlinekurs. 

Du könntest eine geschlossene Frage stellen:

Fandest du die Lernziele klar formuliert?

Höchstwahrscheinlich bekommst du lediglich ein kurzes Ja oder Nein. Außerdem kann es passieren, dass die Teilnehmer ihre Antwort an der Formulierung deiner Frage ausrichten (und die suggeriert auf subtiler Ebene schon ein „Ja“), statt ihre tatsächliche Meinung preiszugeben.

Zielführender und ergiebiger wäre eine offene, neutral formulierte Frage:

Wie klar waren die definierten Lernziele in dem Kurs für dich?

Damit lässt du Raum für persönliche Meinungen und Eindrücke und bekommst differenziertere Antworten und Verbesserungsvorschläge, aus denen du konkrete Optimierungen ableiten kannst.

Ein weiteres Beispiel dieser Kategorie:

Wie hat dir der Kurs gefallen?

Besser wäre:

Was hat dir am Kurs besonders gut gefallen und warum?

An den Lernzielen orientierte Fragen

Diese Art von Fragen formulierst du am besten gleich, während du deinen Onlinekurs erstellst. Abhängig vom festgelegten Lernziel formulierst du entsprechende Fragen. Das Feedback der Teilnehmer hilft dir, an den entsprechenden Stellschrauben zu drehen und deinen Kurs weiter zu optimieren.

Ein paar Beispiele:

Welche Schritte auf dem Weg zur Veröffentlichung deines Audiokurses sind dir am schwersten gefallen?

Anhand der Antworten kannst du überlegen, zusätzliche Elemente in deinen Kurs zu integrieren und gleichzeitig deine Salespage um diese wertvollen Originalaussagen ergänzen.

Wie viele Pin-Ideen hast du mithilfe des Kurses gesammelt, um deine Etsy-Verkäufe anzukurbeln und welche 3 Ideen sind deine liebsten?

Du bekommst ein Gefühl, wie viele Ideen durchschnittlich zustande kommen und kannst diese Zahl in deinem Marketing verwenden – Menschen lieben konkrete Zahlen, das macht Ziele greifbarer.

Auf einer Skala von 10 (mehrmals täglich) bis 1 (maximal 1 x am Tag oder gar nicht): Wie sehr haben sich deine Heißhungerattacken durch Umsetzen der Tipps im Kurs reduziert?

Du findest heraus, wie effektiv deine Tipps für die Teilnehmer sind und kannst mit weiteren Fragen eruieren, welche ihnen am besten geholfen haben:

Welchen Tipp fandest du am hilfreichsten und warum?

Weitere Fragen zum Einholen von Feedback für deinen Onlinekurs

Ich habe noch einige weitere Beispiele für Fragen, die du den Teilnehmern deines Onlinekurses stellen kannst:

  • Was war der Grund, dass du nach einem Onlinekurs wie meinem gesucht hast?
  • Welches Problem wolltest du lösen bzw. welches Ziel wolltest du erreichen?
  • Hattest du Bedenken oder Zweifel, was den Kurskauf betrifft, und wenn ja, welche waren das?
  • Was war das ausschlaggebende Argument, dass du meinen Kurs gekauft hast?
  • Wie würdest du jemandem deine Erfahrung in Bezug auf meinen Onlinekurs beschreiben?
  • Was hätte dich dazu bringen können, den Kurs abzubrechen oder zurückzugeben?
  • Wenn du 2 Dinge an dem Kurs ändern könntest, welche wären das und warum?
  • Inwieweit hat der Kurs insgesamt deine Erwartungen erfüllt oder vielleicht sogar übertroffen?
  • Was hat dich am Kurs am meisten überrascht oder dir einen Aha-Moment beschert?
  • Was konntest du mithilfe des Kurses erreichen / umsetzen / verändern?
  • Wem würdest du meinen Kurs empfehlen und mit welchen Worten?

Die Antworten auf diese Fragen helfen dir nicht nur, deinen Onlinekurs insgesamt zu optimieren, sondern liefern dir zusätzlich wertvolle Insights, die du vielfältig nutzen kannst:

  • auf deiner Salespage
  • für dein Launch-Marketing
  • insgesamt für deine Kommunikation und dein Wording (Menschen lieben O-Töne, weil sie sich voll damit identifizieren können!)
  • für Blogartikel während der Seeding-Phase
  • um dein Onboarding zu verbessern
  • um ergänzende oder Folgeangebote zu kreieren
  • um einen (zusätzlichen) Bedarf zu erkennen und ein völlig neues Produkt auf die Beine zu stellen

So kannst du die Bereitschaft für Feedback steigern

Deine Kursteilnehmer sind zögerlich, das Feedback ist eher mau? Das muss gar nichts mit dir zu tun haben oder an deinem Kurs liegen. Zwei mögliche Gründe und wie du damit umgehen kannst:

  1. Wenn es bei dir um sensible, heikle oder schambehaftete Themen geht, sichere deinen Kunden absolute Anonymität zu – und halte diese dann auch unbedingt ein!
  2. Wenn du das Feedback (zusätzlich) als Kundenstimme nutzen möchtest und deine Kunden Hemmungen haben, weil sie sich vielleicht nicht so souverän ausdrücken können: Nimm ihnen die Angst und ermutige sie, frei von der Leber weg zu schreiben – das Ausformulieren übernimmst im Anschluss du für sie (und holst dir dann auch noch ihr schriftliches Okay zum Veröffentlichen ein).

Umgang mit unspezifischem oder destruktivem Feedback

Meine 3 Tipps, wenn ein Kundenfeedback mehr Fragezeichen oder Ärger aufwirft, als dir eine wertvolle Hilfe zu sein:

Tipp #1: Wenn du deine Fragen klar und prägnant formuliert hast und dich das Feedback trotzdem nicht weiterbringt, hilft meiner Meinung nach nur eins: nachhaken!

Tipp #2: Wir gehen davon aus, dass es gar nicht so weit kommt, aber hier schon mal ein hilfreicher Beitrag dazu, wie du negative Bewertungen bei deinem Onlinekurs handhabst.

Tipp #3: Und wenn du dich über blödes Feedback ärgerst, denk immer dran: Jedes Feedback ist eine punktuelle, subjektive Meinung. Nicht mehr und nicht weniger. 

Über die Autorin

Als SEO-Texterin schreibt Susanne Lohs Website-Texte, Blogartikel, Newsletter und Social Media Beiträge für Selbstständige und KMU. Die jeweilige Persönlichkeit ihrer Kunden in die Texte einzubringen und eine unverkennbare Schreibstimme für sie zu entwickeln, damit die passenden Menschen „andocken“ können, ist für sie das A und O empathischer, wirkungsvoller Texte. Schließlich sind Texte in der Onlinewelt der erste Kontaktpunkt zwischen Interessenten und Anbietern – da muss jedes Wort sitzen.

Du findest Susanne über ihre Website und auf LinkedIn. Für News & Storys rund um(s) Texte(n), SEO, Website, Bloggen & Co abonniere ihren Newsletter. Hier kannst du dir ihre Checkliste für Webtexte mit WOW-Effekt holen.

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2 Comments

  1. Celine Tüyeni 30. April 2024 at 09:09 - Reply

    Vielen Dank für die Erinnerung: Ich werde bei meinem Website-Texte-Bootcamp in der Mitte und am Ende des Kurses mal Feedback einholen. Danke für die Fragen, die sind super konkret!
    Lg Celine

  2. Susanne Lohs 2. Mai 2024 at 16:09 - Reply

    Liebe Céline,

    ich freu mich, dass du aus dem Beitrag was für dein Bootcamp mitnehmen kannst – danke für deine Rückmeldung! Lass dann gern nochmal hören, inwiefern die Fragen geholfen haben, aussagekräftiges Feedback von deinen Teilnehmerinnen zu erhalten.

    Liebe Grüße
    Susanne

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